Dekorative Gestaltung mit Pflanzen
Denkt man an Gartendeko, so fallen einem dazu Begriffe wie Skulpturen, Stelen, Keramikfiguren o.ä. ein, die wenigsten werden wohl an Pflanzen denken. Dabei kann man alleine durch die Kombination von Form, Farbe und Habitus tolle Hingucker gestalten. Hell und dunkel, kleine und große Blätter oder farbliche Kontraste, die Pflanzenwelt ist so vielseitig, da tut sich eine Spielwiese für Kreative auf.
Attraktives Grün |
Gegensätze erzeugen Spannung
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Die winzigen Blättchen der Mühlenbeckia neben den mächtigen Blättern einer Funkie zum Beispiel, wirken doch ausgesprochen interessant. Wählt man eine von den gelbgemusterten Blattschönheiten, erzeugt auch die Farbkombination nochmals eine Spannung. Wunderschön passen dazu die dunkle Farbe einer Eibe und als besonderer Effekt wurde das Nadelgehölz in Pon-Pon-Form gewählt.
Die sommergrüne *Mühlenbeckia, auch als Kiwi-Knöterich bekannt, ist bis -20° winterfest. Funkien ziehen sich über den Winter zurück, sind aber sehr kälteverträglich, so zum Beispiel die gelbgrüne *Hosta-Sorte Guacamole. Immergrüne *Pon-Pon-Formschnittgehölze sind nicht nur effektvolle Hingucker, sie bilden auch sozusagen ein Grundgerüst für den winterlichen Garten.
Leuchtendes Gelb für dunkele Ecken |
Gelbtöne als Hingucker und Frische-Kick
Ich liebe es bei der Pflanzenwahl mit Farben zu spielen. Tief dunkles Eiben-Grün zum Beispiel mit kontrastreichen gelben Gräsern oder Funkien zu kombinieren. Dieses helle Blattgelb verleiht dem Garten Farbe, ganz ohne Blütenstauden. Es bringt die Pflanzung zum Leuchten und das fast ganzjährig. Ergänzend habe ich wetterfeste Bankauflagen und Kissen in Apfelgrün genäht, was dem Garten-Gesamtbild eine frischgrüne Note gibt.
Königin der Blattschönheiten
Sie ziehen sich im Winter zwar dezent zurück, im Frühjahr schieben sich aber die zu Trieben zusammengerollten Blätter zuverlässig wieder aus dem Boden. Funkien bzw. Hostas, wie der botanische Name lautet, gibt es in verschiedenartigsten Blattfarben, ja sogar zweifarbig in Grün-, Blau- Weiß- oder Gelbtönen. Die Blätter variieren von schmal bis breit. Wegen ihrer Herzform werden sie umgangssprachlich auch Herzblattlilie genannt.
Während der Vegetationszeit sind die großblättrigen Blattriesen ein echter Hingucker im Garten und lassen sich farblich ideal kombinieren. Ich habe oben im Bild z.B. eine Gelbblattfunkie mit einer *Goldrand-Japan-Segge kombiniert. Diese Kombinationen in Grün-Gelb-Tönen sind meine große Leidenschaft. Das Gelb leuchtet im Garten und besonders vor einem dunklen Hintergrund, wie hier vor einer Thuja, kommen die hellen Farben richtig zur Geltung. Aber auch gegensätzliche Anordnung der Blattfarben wirken sehr spannend. So habe ich z.B. Gelb-Grün neben Grün-Gelb geplanzt, die Blätter sind also jeweils innen Grün und außen Gelb bzw. umgekehrt.
Blatt-Schönheiten die auch im Schatten blühen |
Hosta-Sorten gibt es viele
Funkien sind bestens für schattige Bereiche geeignet und beglücken solche Bereiche sogar mit einer ausgesprochen hübschen Blütenfülle. Bei der Gestaltung sollte man auf die Blütenfarbe achten, es gibt sie in Weiß und zartem Lila. Ich persönlich finde es immer ganz hübsch, wenn die Farbe der Blüte dann ebenfalls irgendwie zum Umfeld passt. Aber das ist nur meine Meinung, ich Sachen Farben übertreibe ich auch vielleicht manchmal.
Großer Vorteil der gelbfarbigen Hostas ist, dass sie auch etwas Sonne vertragen, mehr jedenfalls als ihre komplett in Grün gehaltenen Kolleginnen. Leider gibt es auch einen Nachteil bei dieser extrem schönen Pflanze und das sind die Schnecken! Die haben die mächtigen Blätter zum Fressen gern. Ich habe die von Schnecken bevorzugten Hostas in Töpfe gesetzt, darin werden sie nicht so sehr befallen, wie im Boden. Das funktioniert ganz gut, ich habe Hostas, die sitzen schon viele Jahre in Pflanzkübeln. Es gibt auch *Zwerghostas, die ebenfalls sehr gut in Töpfen gedeihen. Die blauen Hosta-Sorten sollen den Schnecken angeblich nicht so schmecken. Ich habe da nur eine, die sehr imposante Sorte *Big Daddy mit absoluten Riesenblättern. Vielleicht liegt es an der doch recht harten Oberfläche, dass an diese XXL-Hosta keine Schnecken gehen.
Bei Hostas kann man richtig in Sammelleidenschaft geraten, es gibt so unzählig viele Arten und Sorten. Ganz verrückte Neuheiten wie diese hier unten zum Beispiel mit komplett weißer Blattfarbe, in Pink oder auch gestreift. Solche *Hosta-Raritäten sind bisher allerdings nur als Samen erhältlich.
Spannende Akzente durch unterschiedliche Farben
In unserem Vorgarten zieht eine Blutpflaume vom Nachbargarten mit ihrem herrlich dunkelrotem Laub alle Blicke auf sich. Damit sich dieser Farbton auch im Beet wiederfindet, habe ich zwischen die gelbgestreiften Gräser *dunkelrote Purpurglöckchen gesetzt. Die Pflanzen (botanisch Heuchera genannt) vertragen sonnige bis halbschattige Standorte, bilden buschige Polster und gelten als wintergrün. Naja eigentlich müsste es ja winterrot heißen.
Tolle Kontraste auch ohne Blüten |
Rotes Laub als Kombikünstler
Im Bereich der Sträucher passen dazu die *rote Blasenspiere oder wie hier unten im Bild ein *japanischer Ahorn. Beide sind von Frühjahr bis Herbst schöne Blattschmuck-Bereicherungen für den Garten, wobei die Blasenspiere ab ca. Mai auch noch Blüten hervorbringt.
Rote Farbtupfer im Beet |
Die Menge machts
Eine Pflanze alleine kann wunderschön sein, eine Menge davon sieht aber immer toll und üppig aus. Ich versuche stets mindestens drei Stauden einer Sorte zu pflanzen oder möglichst noch mehr. Manche Fülle entsteht erst mit der Zeit, wenn die Pflanzen zu kräftigen Horsten herangewachsen sind und man sie teilen kann. Nach einigen Jahren hat man eine Vielzahl von ein und derselben Pflanzen, was dann richtig großzügig wirkt. In großen Gärten kann man verschiedene Bereiche auf eine oder zwei bis drei gleiche Pflanzenarten beschränken. Das bringt Ruhe ins Bild und schafft optische Weite.
Trommelwirbel für die Kugeldistel |
Schönheiten in Hülle und Fülle
Oben im Bild ist ein Beet ausschließlich mit der *blauen Kugeldistel bepflanz, die runden blauen Köpfchen scheinen im Grün scheinbar zu schweben. Aber auch in Kombination mit einer zweiten oder dritten Staudenart, die dann allerdings ebenfalls in etwa gleicher Stückzahl vorhanden sein sollte, wirkt das Beet noch voller Harmonie.Lieblings-Hortensie 'Annabelle' |
Strahlende Blütenbälle
Schon eine einzige Pflanze der *Schneeballhortensie 'Annabelle' (Hydrangea arborescens Annabelle) wirkt mit ihren wirklich riesigen Blütenköpfen sehr imposant, ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie überaus beeindruckend drei oder vier davon zusammen wirken. Angefangen hat alles mit einen Ableger von einem lieben Gartenbesitzer. Ich stand am Zaun und habe die Blütenfülle bewundert und da schenkte mir der nette Nachbar ein paar Ausläufer. Das ist nun schon gut 10 Jahre her und ich habe durch eigene Ableger inzwischen acht prachtvolle Exemplare. In verschiedenen Bereichen des Gartens, immer zu mehreren gruppiert, leuchten die hellen Blütenbälle bis spät in den Abend hinein.
Die Japansegge - Gartengestaltung mit dekorativen Pflanzen |