Gartenkeramik selber machen
Heute will ich Euch zeigen, wie man eine Gartenstele aus Keramik selbst anfertigen kann. Ihr benötigt dazu keinen Töpferofen, denn es gibt lufttrocknenden Ton oder Knetbeton. Beide Materialien müssen nicht gebrannt werden und trocknen an der Luft aus.
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Unglasierte Gartenstele in den natürlichen Farben unterschiedlicher Tonsorten |
Zunächst die Tonfarbe wählen
Ganz oben im Bild wurde weißer Ton verwendet und die Elemente später mit Farbe lackiert. Im Bild darunter habe ich unterschiedliche Tonfarben Natur gelassen. Ihr benötigt also zunächst sogenannten Soft-Ton, der an der Luft trocknet. Alternativ könnt Ihr auch Knetbeton verwenden. Wer vor Ort eine Töpferei mit einem Brennservice-Angebot hat, kann selbstverständlich auch mit normalem Töpferton arbeiten und die Elemente nach dem Austrocknen zum Brennen weggeben.

Töpfern ohne große Anschaffungen
Töpferwerkzeug ist nicht nötig. Alles, was wir brauchen, ist in jedem Haushalt zu finden. Ein Küchenmesserchen, ein Apfelausstecher, eine Gabel und ein Stück Draht. Mit dem Draht lässt sich sehr gut ein Teil vom Ton abtrennen. Mit einem Batzen in der Größe etwa einer Mandarine, wollen wir beginnen. Knetet oder klopft das Stück zunächst mit der flachen Hand etwas rund. Nun rollt die Tonkugel so lange zwischen den Händen hin und her, bis sie schön gleichmäßig ist. Das mag nicht auf Anhieb gelingen, die Übung macht's und es geht Euch dann zunehmend schneller von der Hand.
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Teil für Teil zur Gartenstele
Mit dem Apfelausstecher stechen wir genau mittig ein Loch durch die Kugel. Mit feuchtem Finger können die Ränder noch etwas nach geglättet werden. Egal welches Ausgangsmaterial verwendet wurde, die Kugel muss nun gut durchtrocknen. 1-2 Wochen sollte man dafür einrechnen. Besonders gut trocknet der Ton auf einem Sperrholzbrett, da es Feuchtigkeit entzieht.
Rund oder eckig, am liebsten beides
Stelen-Elemente in Würfelform erhaltet Ihr, indem Ihr den Tonbatzen mit einem Brett gleichmäßig von allen vier Seiten abwechselnd flachklopft. Ringe entstehen durch eine platt geklopfte Kugel. Auch Röhren sind möglich. Hierzu benötigt man zwei Toilettenpapier-Papprollen. Eine wird als Schablone aufgeschnitten, die andere dient zum Überformen. Mit einem Nudelholz walzt Ihr den Ton aus, er sollte noch eine Stärke von ca. 1 cm haben. Auch eine Musterung ist möglich, im Bild unten habe ich über ein Spitzendeckchen gewalzt. Mittels der Schablone wird dann ein Rechteck ausgeschnitten, das Ihr um die Papprolle legt. Die aufeinanderstoßenden Seiten werden kreuzweise mit einer Gabel aufgeraut, aneinander gedrückt und mit dem Küchenmesserchen wieder glatt verstrichen. Die Röhren von der Pappe nehmen und hochkant trocknen lassen.
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Keramik-Röhren während dem Trocknungsprozess |
Die Stelen-Spitze, das i-Tüpfelchen
Ihr nehmt ein Stück Ton, etwa doppelt so groß wie bei den einzelnen Elementen und werft es auf eine Holz oder Zeitungspapier-Unterlage von allen vier Seiten gleichmäßig auf. Den Druck dabei etwas nach vorne zur Spitze hin geben, so wird sie nach oben hin dünner. Das dicke unter Ende gerade abschneiden und von unten mit dem Apfelausstecher ein Loch bohren. Die Seitenwände der Stelen-Spitze sollten dabei nicht zu dünn ausfallen, so ca. 5 cm muss das Element im Gesamtdurchmesser schon haben. Man kann die Spitze auch mit feuchten Händen vorsichtig nach oben hin abstreifen und das immer dünner werdende Endstück dann zu einer Schnecke formen.
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Verschiedene Stelen-Elemente im Naturton |
Darf's farbig sein?
Wenn die Soft-Ton-Teile nach ca. ein bis zwei Wochen richtig durchgetrocknet sind, kann man auf Wunsch lackieren. Habt hier Töpferton verwendet, muss zunächst ein Schrühbrand gemacht werden bevor Glasur aufgebracht werden kann. Wir gehen hier aber mal von der Soft-Ton-Variante aus, bei der Ihr wetterfesten Acryllack nehmen könnt.
Aufbau der Gartenstele
Ich verwende Betonstahl mit einem Durchmesser von 0,8 cm als Stange für die Gartenstelen. Bei der Berechnung der Höhe solltet Ihr etwa einen halben Meter zurechnen, der in den Boden eingeschlagen wird. Eine sogenannte Feststellschraube und eine Unterlegscheibe, geben den Elementen Halt. Zusätzlich zu den Keramikteilen kann man auch knorrige Holzstücke als Kontrast dazwischen setzen. Hartholz wie Eiche oder Treibholz ist recht haltbar. Wie Eure Stele letztlich aussieht ist Eurer Fantasie überlassen, es gibt unzählige Variationsmöglichkeiten. Eine ausführliche
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Stelenaufbau habe ich auf meiner Website veröffentlicht.
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