Sonntag, 19. Juli 2015

Abschied vom Buchs

Buchsbaumkugeln und entsprechende Einfassungen waren in meinem Garten wichtige Gestaltungsmerkmale. So manche der sattgrünen  Pflanzen haben mich ein halbes Leben begleitet, sind über die Jahre zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und mir dementsprechend  an's Herz gewachsen.
 

Buchs vor dem Zünsler
Vorbei die Zeit der sattgrünen Einfassungen und Kugeln aus Buchs



 

Das Buchsbaumsterben

Aber dann kam der Buchsbaumpilz und wenig später auch noch der allseits gefürchtete Zünsler. Die gefräßigen Raupen vermehren sich rasch und es  ist ihnen nur schwer Herr zu werden. Das Buchsbaumsterben greift immer mehr um sich und dachte ich anfangs noch durch vorsorgliche Spritzungen stärkender Pflanzenbrühen verschont zu bleiben, so wurde ich doch eines Besseren belehrt. Nach dem die Pflanzen kaum noch Blätter hatten, auch nach einem Rückschnitt nicht mehr austreiben wollten, habe ich mich schweren Herzens  verabschieden müssen. Pyramiden, prächtige Kugeln und viele, viele Beeteinfassungen mussten weichen.  



Buchsbaumsterben durch Zünslerbefall
Buchsbaumskelett nach dem Zünsler-Angriff



 

Buchs-Ersatzpflanzen

Der Garten war zunächst ungewohnt leer und nach dem anfänglichen Gefühl losheulen zu wollen, kam die Phase des Neustarts. Ich recherchierte  im Internet nach Buchs-Ersatzpflanzen und fand dabei auch eine ganze Menge. So z.B. kleinblättrige Ilex, Buchsblättrige Berberitze, Zwergliguster,  Lonicera Maigrün, Zwergkirschlorbeer oder Glanzmispel und natürlich die Eibe. Aber auch Lavendel und Heiligenkraut sollen sich in Gegenden mit mildem Klima eignen.

Mittlerweile habe ich aus Eibenschnitt Jungpflanzen als Beeteinfassungen herangezogen. Das war ziemlich problemlos, ich habe dazu einfach das  frische Schnittgut in lockeren Boden gesteckt und anfangs regelmäßig gegossen. Bei anhaltender Hitze sollte man allerdings das ganze erste Jahr  das Wässern nicht vergessen, sonst vertrocknen die kleinen Pflänzchen leicht.

Weil mir das immergrüne Grundgerüst gefehlt hat, was sich besonders im Winter bemerkbar macht, musste ich auf die noch vorhandenen  Pflanzen zurückgreifen. Rhododendron, Eiben und Thuja wurden zum Teil umgesetzt, was ihnen letztlich sogar mehr Freiraum zum Weiterwachsen gebracht hat.

Gräser als Buchsersatz
Seggen und Kalmus als Alternative




 

Immergrüne Gräser

Die noch vorhandenen Lücken habe ich mit immergrünen Gräsern und Blattschmuckstauden ausgefüllt. Die bereits vorhandene immergrüne  Japan-Segge eignet sich für den Schatten und konnte durch Teilen problemlos vermehrt werden. Neuzugang für halbschattige Bereiche ist die Goldsegge und der bunte Kalmus für sonnige Lagen.

Gräser auch im Topf
Die Segge gedeiht auch gut in Töpfen



 

Bunte Laubfarben

Im Laufe meiner Suche nach geeigneten Pflanzen habe ich mich immer mehr für das Spiel mit den Farben begeistert. Das tiefe Dunkelgrün der  Eibe z.B. in Kontrast mit dem gelben Kalmusgras oder die Goldsegge in Kombination mit rotlaubigem Purpurglöckchen sind wahre Highlights im Garten. Das tief dunkelrote Laub des Purpurglöckchens bildet aber auch eine zauberhafte farblich abstimmbare Umrandung für Rosen. Die zurückhaltende filigrane Blüte gibt dem Rosenbeet dann eine richtig märchenhafte Note. Wie man vielleicht merkt, meine neue Lieblingspflanze heißt Purpurglöckchen oder in der Fachsprache Heuchera.


http://www.garten-schlueter.de/
Verschiedenfarbiges Heuchera-Laub


 

Zauberhaftes Purpurglöckchen 

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Bei *Garten-Schlüter habe ich Heuchera in den wirklich unterschiedlichsten Blattfarben im Pflanzenversand gefunden. Eine große Auswahl von Grün über Caramel bis hin zu allen möglichen Rottönen steht zur Verfügung. Die kleinen Blüten der Purpurglöckchen erscheinen, je nach Pflanzenart, in den Farben Weiß, Rosa oder Rot. Eine Pflanze die geradezu einlädt kreative Ideen umzusetzen.

Heuchera im romantischen Garten
Romantische Gestaltung mit Purpurglöckchen



 

Ein Garten ist Veränderung

Die Traurigkeit um den verlorenen Buchs ist verflogen, denn die neue Leidenschaft der Farbgestaltung hat mich ganz in ihren Bann gezogen. Auch über das nun nicht mehr nötige ständige Schneiden vom Buch, bin ich nicht böse. Bei meinen vielen Buchspflanzen, war das schon wirklich viel Arbeit, die nun völlig wegfällt. Allen die ihrem Buchs noch nachweinen, wünsche ich, dass sie auch vom Tatendrang gepackt werden und neue Freude am Garten finden.

Viel Spaß beim Umgestalten.




11 Kommentare:

  1. Bis jetzt muss ich noch nicht weinen, denn mein Buchs steht immer noch super gut da! Weder der Pilz noch der Zünsler haben ihn bis jetzt heimgesucht, mir ist aber schon klar dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis die Schädlinge auch bei mir zuschlagen werden. Spritzen werde ich nicht, denn auf Dauer bringt das eh nichts. Also werde ich ihn wohl roden müssen, aber halt erst wenn es soweit ist. Bis jetzt erfreue ich mich noch an seinem satten Grün, aber fehlen würde er mir schon....

    LG Lis

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  2. Ich fühle mit Dir... bei mir ist ja auch der ganze Buchs hin! Aber mittlerweile macht mir das auch nicht mehr so viel aus! Ich denke an die viele Arbeit, die das Schneiden der Kugeln immer gemacht hat. Man muss es einfach positiv sehen - es hilft ja eh nichts!!!
    Viele Grüße von
    Margit

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  3. Hallo Monika. Oh ist das schlimm mit deinem Buchs. Ist ja ein Alptraum für den Garten wenn man diesen Zünsler hat.
    Genau es gibt noch andere schöne Pflanzen, um wieder den Garten schön zu gestalten. Und deine Gräser finde ich auch schön.
    Schöne neue Woche und liebe GRÜße Jana.

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  4. Hallo Monika,
    auch wenn ich im Garten noch einige alte gigantische Buchsbäume, kleine Sträucher und eine verwachsene Hecke habe, so hatte ich ihnen von Anfang an andere immergerüne Gehölze für die Winterstruktur an die Seite gestellt. Doch trotzdem würde ich auch fürchterlich leiden, wenn das Füllmaterial irgendwann fehlen würde. Denn auch immergrüne Heckenkirschen, Taxus etc. haben teilweise ihre Probleme mit dem Wetter und anderen Schädlingen. Daher ist eine bunte Mischung wohl wirklich gesünder als die strukturgebenden Buchsbaum- oder andere Monokulturen. Schade, dass die Heben nur bedingt winterfest sind. Mit den Sortimenten lassen sich die Beete sonst auch gut gestalten …
    VG Silke

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  5. Liebe Monika, vielen Dank für Deinen Besuch auf meinem Blog. Werde Dich gleich verlinken, denn Du hast so wunderschöne Gartenfotos online - einfach ein Wahnsinn!! Gefällt mir total gut!! Wir haben erst vor ein paar Wochen die alte Buchsbaumhecke unserer Vorbesitzer entsorgt, sie war einfach in die Jahre gekommen und sah schon total scheußlich aus.

    lg kathrin

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  6. Liebe Monika
    Oh.... das tat weh! Auch wir haben eine Buchshecke im Garten. Bis jetzt gedeiht sie noch prächtig. Ich weiss aber, dass dies gar nicht so selbstverständlich ist, und dies plötzlich ändern kann....
    Danke für Deinen so lieben Kommentar auf meinem Blog.
    Einen guten Start in ein wunderschönes und gemütliches Wochenende wünscht Dir Yvonne

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  7. Hallo Monika
    Ich habe deinen Beitrag bereits vor einer Woche in den Ferien gelesen, aber dort war die Wlan Verbindung so schlecht, dass ich nicht mehr kommentieren konnte. Den Zünsler habe ich gut im Griff, da ich regelmässig kontrolliere und bei Befall ein- bis zweimal pro Jahr mit dem Biologischen Mittel Delfin spritze.Wenn man die Raupen im Jungstadium erwischt, wirkt das biologische Mittel bestens. Aber das Problem mit dem Pilz im Gemüsegarten ist ja auch noch nicht gelöst. Da der Gemüsegarten an die Kieswege angrenzen, ist mir noch keine Alternative die mir richtig gefällt eingefallen. Kommt Zeit, kommt Rat.
    Wenn ich meine anderen Beete ohne immergrüne Einfassung betrachte, dann finde ich diese ebenso schön wie diejenigen Beete mit Buchs. Es ist alles eine Frage des Betrachtens.
    Du hast ja einen Weg gefunden, damit der Verlust nicht mehr allzu sehr schmerzt, dann werde ich das auch können.
    Liebe Grüsse
    Carmen

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  8. Hallo Monika
    Super, wie Du mit dem Verlust umgegangen bist. Auch ich spritze nicht, sondern werfe den Buchs bei schlimmen Befall aus meinem Garten raus. Ich bin ja der Ansicht, dass der Zünsler nur eine Chance hatte, weil es ein Übermass an Buchsbäumen gab. Kein Garten kam ohne ihn aus. Aber das ist nur meine unfachliche Meinung :o). Als Ersatz hat sich bei mir die Hebe bewährt. Nicht überall ist sie winterhart, daher habe ich gestaunt, dass sie es ausgerechnet bei uns auf 700 Meter ist. Vom Ilex bin ich nicht so begeistert, der wird bei mir langsam aber sicher von unten her kahl. Aber Eibe möchte ich mehr in meinen Garten holen. Deine Leidenschaft fürs Purpurglöckchen kann ich sehr verstehen, denn auch mich hat sie gepackt. Sie ist unkompliziert und lässt sich super vermehren.
    Hab einen guten Wochenstart.
    En liebe Gruess
    Alex

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  9. MEI des glab i das traurig warst
    i dat glab i toootal BLÄÄÄÄRN...
    hob zwar nit sooo vuii BUCHS....
    aber scheeeeen hast das wieda alles gmacht,,,
    mei soooo GRÄSER... mecht i ah no pflanzn,,,
    mei wos i no alles will...gggg
    HOB no an feinen ABEN
    und DANKE für de liaben WORTE
    busale bis bald de BIRGIT

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  10. Wie traurig! Ich liebe meinen Buchs auch und hoffe, er bleibt noch lange gesund! Vielleicht sollte ich vorsorglich einen Plan B erarbeiten? Deine neue Bepflanzung ist jedenfalls klasse!
    Liebe Grüße,
    Markus

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  11. Hallo Monika,
    auch ich kämpfe noch mit den Zünslern um meine Buchs!
    Gift kommt nicht in Frage und so ist nur absammeln, pflegen und schneiden angesagt. Bisher treiben sie wieder schön aus, aber es sind schon wieder neue Raupen da.... :-(
    Aber um so einige alte Buchskugeln täte es mir schon ziemlich leid...
    Das Foto mit den Heuchera sieht schon toll aus, sehr farbenfroh!
    Rosige Grüße von Christine

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